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Haushalt 2025 - ein solides Fundament für unsere Stadt

Haushaltsrede 2025: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen stimmt zu und setzt auf nachhaltige Zukunft

Trotz eines geplanten Jahresfehlbetrags von ca. 8,3 Millionen Euro hat die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen den Haushalt 2025 der Stadt Wegberg mitgetragen. In seiner Rede betonte Fraktionsvorsitzender Tobias Arndt die Notwendigkeit einer langfristigen Konsolidierung und stellte gleichzeitig die klaren grünen Schwerpunkte für die kommenden Jahre heraus: Klimaschutz, nachhaltiger Tourismus und der Schutz der natürlichen Ressourcen. Mit gezielten Investitionen in erneuerbare Energien, eine zukunftsfähige Infrastruktur und eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Partnern möchte die Grüne Fraktion Wegberg als lebenswerte, nachhaltige Stadt weiterentwickeln.

 

Die Rede im Stadtrat von Tobias Arndt, Fraktionsvositzender Bündnis 90/Die Grünen vom 21.01.2025 im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen im Rat,

der Haushaltsplan sieht für 2025 ordentliche Erträge in Höhe von 77.851.852 € und ordentliche Aufwendungen von 87.878.809 € vor. Nach Abzug eines globalen Minderaufwands von 1.757.576 € ergeben sich bereinigte Aufwendungen von 86.121.233 €. Dies führt zu einem geplanten Jahresfehlbetrag von 8.269.381 €.

Ein wesentlicher Kostenfaktor im Haushalt 2025 sind die Zahlungen an den Kreis Heinsberg, die allein rund 29 Millionen Euro betragen. Trotz der finanziellen Herausforderungen plant Wegberg, schrittweise aus dem Haushaltsminus herauszukommen. Wir unterstützen diese langfristige Konsolidierung, sehen darin aber eine große Herausforderung. Wie für andere Städte und Gemeinden im Land wäre hier eine Förderung des Landes sehr hilfreich. Die gestiegenen Kosten können die Kommunen nicht alleine tragen.

Dieser eng gestrickte Haushalt und die eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten für die Zukunft bieten mehr Herausforderungen als Chancen für die Stadt Wegberg und ihre Zukunft. Als Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen möchten wir an dieser Stelle unsere Perspektive und die Prioritäten unserer politischen Arbeit für die kommende Haushaltsperiode deutlich machen. Unser Fokus liegt dabei auf drei wesentlichen Themen: Nachhaltigkeit, Tourismus und Naturschutz – mit dem klaren Ziel, Wegberg als lebenswerte und zukunftsfähige Stadt zu gestalten.

Nachhaltigkeit als Leitprinzip
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, und als Kommune tragen wir eine erhebliche Verantwortung. Wegberg muss vorangehen und aktiv einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das beginnt bei der
Energieversorgung und geht bis zu den täglichen Entscheidungen, die wir treffen – sowohl auf der kommunalen als auch auf der individuellen Ebene.

Mit diesem Haushalt sehen wir Möglichkeiten, den Weg zur Klimaneutralität konsequent zu gehen. Wir fordern verstärkte Investitionen in erneuerbare Energien, energetische Sanierungen öffentlicher Gebäude und die Förderung von E- Mobilität. Auch die Förderung von nachhaltigem Bauen und die Unterstützung von Bürgerinitiativen im Bereich des Klimaschutzes sind für uns von zentraler Bedeutung. Diesen Weg haben unser Nachhaltigkeits- und unser Klimaschutzmanager bereits eingeschlagen. Wir unterstützen beide und setzen auf weitere Schritte auf dem Weg zur Klimaneutralität. Wir wollen sicherstellen, dass Wegberg nicht nur als Wohnort, sondern auch als ein Ort der Zukunft wahrgenommen wird – klimafreundlich, nachhaltig und lebenswert für alle Generationen.

Tourismus: Chancen für eine nachhaltige Entwicklung
Tourismus ist nicht nur ein wirtschaftlicher Faktor, sondern auch ein Schlüssel zur Förderung unserer Region. Wir haben in Wegberg viele Möglichkeiten, den Tourismus als Chance für nachhaltige Entwicklung zu nutzen. Ein Beispiel für gelungene Förderung in diesem Bereich ist das Leuchtturmprojekt Mühlenweiher. Hier ist investiert worden, um den Bereich als Start- und Endpunkt für Touren zu Fuß und auf dem Rad attraktiver zu gestalten. Die Aufenthaltsqualität ist deutlich gestiegen. Allerdings gilt es zwei Dinge zu beachten: auch solche Projekte müssen im Einklang mit dem Naturschutzgedanken stehen und wir müssen solche Projekte als Mittel nutzen, um unsere natürlichen Ressourcen zu bewahren und gleichzeitig unseren Bürgerinnen und Bürgern sowie den Besuchern ein attraktives Angebot zu bieten. Weiterhin müssen wir endlich beginnen ein Konzept für Tourismus zu erarbeiten: ein Projekt hier, eins da, machen zwar etwas her, bringen den Gedanken aber nicht unter einen Hut und in eine konzeptionelle Richtung.

Ein Konzept könnte bedeuten, den sanften Tourismus zu fördern, der auf Naturerlebnissen, Regionalität und Nachhaltigkeit basiert. Der Ausbau von Wander- und Radwegen, die Entwicklung und Förderung von ökologisch orientierten Unterkünften sowie die Unterstützung von regionalen Erzeugern und Anbietern sind zentrale Maßnahmen, die Wegberg als nachhaltige und attraktive Tourismusregion positionieren können. Eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren, wie etwa Gastronomie, Kulturinitiativen und dem Naturpark Schwalm Nette, ist dabei unerlässlich. Hier ist unser Bürgermeister mit der Unterstützung zweier Wegberger Restaurantbetriebe als Partner des Naturparks Schwalm-Nette in die richtige Richtung gegangen.

Gleichzeitig möchten wir auch den Verkehr und seine Auswirkungen auf unsere Umwelt nicht außer Acht lassen. Die Förderung von öffentlichen Verkehrsmitteln, wie auch die Schaffung von Fahrradfreundlichkeit für Touristen und Einwohner, wird entscheidend dazu beitragen, Wegberg als umweltfreundliches Ziel für Reisende zu etablieren. Von großer Bedeutung ist dazu die Verlässlichkeit der RB34. Hier muss der Zeittakt besser eingehalten werden. Das kann gelingen, wenn die Bahnstrecke endlich auf den aktuellen Stand der Technik gebracht wird. Wir unterstützen darüber hinaus die langfristige Perspektive die Linie S8 bis Roermond zu verlängern.

Naturschutz: Wegberg als Vorreiter
Die Region rund um Wegberg ist von einer einzigartigen Natur geprägt, die wir schützen und für zukünftige Generationen bewahren wollen. Unsere Landschaft ist ein wertvolles Erbe, das es zu erhalten gilt. Wir müssen die Biodiversität fördern, die natürlichen Lebensräume bewahren und unsere Flächen nicht nur als Erholungsräume, sondern auch als wertvolle Ökosysteme schützen und großflächig vernetzen.

Deshalb fordern wir eine verstärkte Förderung des Naturschutzes. Konkret möchten wir uns für den Ausbau von Naturschutzgebieten einsetzen, aber auch für die Renaturierung von Flüssen und Bächen. Der Schutz unserer Waldflächen gehört zu einer ganzheitlichen Stadtentwicklung. Unser Wald ist als Wald erhaltenswert und nicht als Wirtschaftsfaktor.

Ökologisches Gleichgewicht und nachhaltiges Wirtschaften gehen Hand in Hand. Indem wir gezielt den Naturschutz in die städtische Planung integrieren, schaffen wir nicht nur eine lebenswerte Umwelt, sondern leisten gleichzeitig einen aktiven Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels und zur Förderung von Lebensqualität.

Finanzielle Schwerpunkte und Investitionen
All diese Prioritäten erfordern natürlich auch finanzielle Mittel, und so stellt sich die Frage, wie wir den Haushalt so gestalten, dass die Investitionen in die Zukunft möglich sind, ohne die Stadt Wegberg finanziell zu überlasten. Wir müssen auf effiziente Mittelverwendung achten, uns aber gleichzeitig die Fördermittel und Zuschüsse aus verschiedenen Programmen für den Klimaschutz, den Naturschutz und den Tourismus sichern. Die Zusammenarbeit mit übergeordneten Institutionen und die Nutzung von EU- und Landesmitteln werden entscheidend sein. Des Weiteren wollen wir die Bürgerinnen und Bürger stärker in die Entscheidungsprozesse einbeziehen. Nur so können wir sicherstellen, dass die von uns getroffenen Maßnahmen auch breite Zustimmung finden und die Menschen in Wegberg auch in Zukunft aktiv mitgestalten.

Fazit
Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Haushalt der Stadt Wegberg ist nicht nur ein finanzielles Instrument. Er ist ein Plan, wie wir als Kommune gemeinsam in die Zukunft gehen. Wir als Bündnis 90/Die Grünen setzen auf eine nachhaltige, zukunftsorientierte Entwicklung, die den Erhalt unserer Natur mit dem Aufbau eines attraktiven, umweltfreundlichen Tourismus verbindet. Wir wollen Wegberg als grünes, lebenswertes und zukunftsfähiges Zuhause für alle, die hier leben, arbeiten und die Schönheit unserer Region entdecken möchten. Natürlich müssen auch in diesem Haushalt Finanzdisziplin und Verantwortungsbewusstsein die Grundpfeiler sein. Die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen wird sorgfältig darauf achten, wie die Mittel eingesetzt werden.

Die Fraktion Bündnis 90/ Die GRÜNEN Wegberg wird diesen Haushalt mittragen.

Unser Dank geht an unseren Kämmerer Herrn Wilkens-Mathar und sein Team für die konstruktive Zusammenarbeit und die Erstellung des Haushaltes. Zum Schluss möchte ich noch eine Anmerkung machen. Die Grüne Fraktion begrüßt es sehr, wie wir in der Wegberger Politik nach der Bürgermeisterwahl zu einer gemeinsamen Politik gefunden haben. In diesem Jahr ist nun Kommunalwahlkampf. Wir sollten versuchen, auch bei neuer Sitzverteilung im Rat, diesen Stil beizubehalten. So macht es deutlich mehr Freude und ist zielführender als zuvor.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und freue mich auf die gemeinsame Zusammenarbeit im Sinne einer grünen Zukunft für Wegberg.

Mit besten Grüßen
Tobias Arndt, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/ Die Grünen

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